Wilfried Hiller - eine lebendige und bildgewaltige Ausstellung über das Leben und das Werk des Komponisten. Wilfried Hiller selbst führt in sehr persönlichen Zitaten durch die gesamte Ausstellung.
Die Ausstellung umfasst 33 Werkfahnen und 33 Lebensfahnen.
Aktuell: bis 19.04.2011 in der Glashalle, Gasteig München
Vom 02.06. bis 30.11.2011 im Kloster Roggenburg
Ausstellungskonzeption: Elisabet Woska
Grafik: Gestaltungsbüro Catherine Hersberger
Mitarbeit: Carl Amadeus Hiller, Alexandra Moosburger
Die Ausstellungsfahnen werden mittels Aluminiumschienen gehängt und sind leicht transportierbar. Die Werk- und Lebensfahnen werden immer auf dem neuesten Stand gehalten und sind - auch in kleineren Räumen - frei kombinierbar. Elf Postkartenmotive laden den Besucher ein, einen Teil des Werkes Wilfried Hillers mit nach Hause zu nehmen. Gerne stellen wir Ihnen die Ausstellung bei einer Premiere in Ihrem Theater zur Verfügung - bitte kontaktieren Sie uns diesbezüglich unter contact@pegasus51.de.
Wilfried Hiller - Ein staunender Verführer...
Wilfried Hiller ist ein universeller Künstler. Seine Kompositionen sind voller gedanklicher Querverbindungen, Bezüge, Anspielungen, Hintergründe und interdisziplinärer Aussagekraft. Seine Werke fußen auf einer umfassenden astronomischen, philosophischen und humanistischen Verwurzelung, sind fantasiereich und oft voller versteckter und hinterlegter kosmologischer Zusammenhänge und Anspielungen. Bei alledem hat sich Hiller das Phänomen des Staunens bewahrt. Damit zieht er sein Publikum seit weit über 40 Jahren magisch in den Bann, wickelt es ein und verwickelt es zugleich mit dem, worüber er staunt.
Wenn er sein monumentales Geistliches Spiel nicht „Der Sohn Gottes“ oder „Jesus“ sondern „Der Sohn des Zimmermanns“ nennt, dann charakterisiert dies darüber hinaus sein grundlegendes Verständnis von seiner Aufgabe als Künstler: Musik über Menschen für Menschen zu kreieren ist ihm Dreh- und Angelpunkt in all seinem Tun. Und dies umfasst mehr als „nur“ das Komponieren. Die Faszination über den Menschen durchzieht das gesamte Denken und Wirken auch des Lehrers, Musikers, Musikredakteurs beim Bayerischen Rundfunk, des Kulturvermittlers, Konzertveranstalters, Musikfunktionärs und Festivalintendanten Wilfried Hiller.
Als Musikredakteur und Tonmeister des Bayerischen Rundfunks, der über 21.000 Stunden Musikprogramm zusammengestellt, produziert und initiiert hat, lenkte er die Hörerinnen und Hörer in die Zauberwelt der Musik. In den legendären Münchner Musiknächten trat er den unwiderlegbaren Beweis an, dass der Kosmos der Musik imstande ist, uns zu berühren, uns herauszuheben aus alltäglichen Zwängen, dass seine starke Wirkkraft innere Befriedung, Harmonie der Seele und tiefes Verstehen erzeugt.
Wie kein anderer versteht er es, uns mit der Macht der Musik in das Traumland der Phantasie zu ziehen. Dabei schert ihn nicht jung noch alt. Er schreibt für keine Altersgruppe.
Hiller macht Kinder froh und Erwachsene ebenso. Was klingt, wie eine banale Adaption eines abgeschmackten Werbespots, trifft in Wahrheit den Kern der Sache. Sein Musiktheater für Kinder – vielfach in enger Kooperation mit dem Meister so vieler unendlicher Geschichten, Michael Ende, entstanden – ist seit Jahrzehnten im In- und Ausland Publikumsmagnet und übertrifft alle Aufführungsrekorde im zeitgenössischen Musiktheater. Wilfried Hiller hat sich als Erwachsener das Kindsein erhalten. Das ist sein unerschöpflicher Quell lebendiger Ideen, seine Nahrung für seinen immensen Wissensdurst. Sein neugieriges Staunen macht ihn zum unbeirrten, glühenden Beziehungsstifter zwischen der Musik und dem Menschen und damit zu einer wesentlichen Persönlichkeit unseres Musiklebens. Seine Musik gibt den Menschen ihre Seele und ihre Phantasie zurück – und sie wird gehört.
Ursula Adamski-Störmer im Februar 2011